Kay Spamer

Kay Spamer

Weilburgman

 

Es war eine Premiere die sich sehen lassen kann: Der mit rund 500 Teilnehmern ausgebuchte Mitteldistanz-Triathlon fand bei idealen Bedingungen statt und sorgte bei Teilnehmern, Zuschauern und Veranstalter gleichermaßen für fröhliche Gesichter.

 

 

 
Doch der Reihe nach. Die 1,9 km lange Schwimmstrecke wird in der Lahn absolviert. Das grünlich schimmernde Wasser ruft kurzfristig Zweifler an der Wasserqualität auf den Plan, doch verstummen diese spätestens nach dem Startschuss im allgemeinen Platschen und Gegurgel. Mit einer nicht beschlagenen Schwimmbrille lässt sich die Schönheit der Lahn in diesem Abschnitt genießen. Unterbrochen wird man nur von Fußtritten und Schlägen einiger Mitaspiranten, welche einem jäh von abschweifenden Gedanken in die Realität zurückholen. Zwar wird hier heute in zwei Blöcken gestartet, jedoch scheint sich die Schwimmstrecke kurz nach dem Start etwas zu verengen, was zu einigem Gedränge in diesem Flaschenhals führen sollte. Hiernach kann man aber (fast) unbehelligt seiner Wege kraulen. Zunächst wird ein Kilometer gegen die schwache Strömung geschwommen, nach einer 180° Kehre folgt der Streckenverlauf der Strömung wieder flussabwärts bis zum Schwimmausstieg am Rollschiff. Hier unterstützen Helfer beim Ausstieg aus den Fluten.

Die etwas beengt ausgefallenene Schwimm-Rad-Wechselzone ist rasch absolviert. Die Weilstraße führt die Sportler in südöstlicher Richtung auf die erste von drei zu absolvierenden Radrunden. Die Radstrecke ist nicht für den Straßenverkehr gesperrt, die neuralgischen Stellen hat die Polizei jedoch bestens im Griff. Es ist ebenso erstaulich wie erfreulich zu erleben, wie unaufgeregt hier die Autofahrer mit dieser Situation umgehen. Kein Gehupe, kein Gezeter. Die teilweise hinter langsameren Triathleten festsitzen Autofahrer halten sich ganz weit rechts, um den schnelleren Athleten das Überholen zu ermöglichen. Anfeuerungsrufe aus den geöffneten Autofenstern beschleunigen dabei den Überholvorgang. Wo hat man sowas schon erlebt? Im Rhein-Main Gebiet jedenfalls nicht… Mit 600 Höhenmetern ist die Strecke anspruchsvoll aber nicht brutal und lässt sich flüssig fahren. Die Verpflegungsstelle zwischen Weilmünster und Lützendorf wird dreimal passiert und ist stets bestens bestückt. Ein letztes Mal mit Gel gestärkt und schon kann das Schlussstück zurück Richtung Weilburg in Angriff genommen werden. Nun gilt es sich schnellstmöglich des Zweirades und der entsprechenden Utensilien zu entledigen und zum Laufen zu wechseln.

Die Laufstrecke führt größtenteils entlang der Weil und durch ein Waldstück. Sie ist als Wendepunktstrecke ausgeführt und insgesamt dreimal zu durchlaufen. An jedem Wendepunkt ist ein Verpflegungsstand eingerichtet, so dass man sich alle drei Kilometer stärken kann. Gel, Riegel, Obst, Salzgebäck, Wasser, Iso und Cola sorgen dafür, dass uns nicht die Puste ausgeht. Auf dem Begegnungskurs können wir uns alle immer wieder gegenseitig anfeuern, was gut dabei hilft das ein oder andere Tief zu überstehen. Nach Abschluss der dritten Runde geht es noch einen Kilometer hinein nach Weilburg. Der Zieleeinlauf befindet sich auf dem Marktplatz und hierfür sind noch ein paar richtig knackige Anstiege zu nehmen. Umso schöner dann allerdings, wenn man dem Sprecher langsam näher kommt und – nach einem leichten Rechtsknick – den Zielbogen erkennt. Alle Qualen sind vergessen, wenn man die Medaille und den Blumenkranz umgehängt bekommt.

Peter gibt ein tolles Debüt auf der Mitteldistanz und erreicht mit der besten Laufzeit der Isenburger das Ziel auf dem Marktplatz; die zweite Premiere an diesem Tag. Andrea belegt den zweiten Platz in ihrer Altersklasse und freut sich bei der Siegerehrung über eine neue Schwimmbrille. Der Zielbereich ist bestens organisiert. Viele schattige Sitzgelegenheiten auf einem beschaulichen Platz laden zum Verweilen und Genießen ein. Den Athleten wird alles geboten, was man sich nach einer solch kräftezehrenden Strecke wünscht. Und so hauchen frisches Obst, Quarkdips, Kuchen und Getränke aller Art den ermatteten Körpern wieder neues Leben ein.

FAZIT: Ein Triathlon zum nochmal machen! Eine tolle Veranstaltung welche das Potential zum Dauerbrenner hat. Eine Heerschar freundlicher und sachkundiger Helfer unterstützt die Athleten in allen Belangen. Wirklich beeindruckend wie engagiert eine ganze Region hinter dieser Veranstaltung steht.